Wohnen im Alter

Paar auf einer Bank vor einem Haus

Wohnkonzepte

Hier werden unterschiedliche Wohnkonzepte für Senioren vorgestellt

Altersgerecht umbauen

Umbaumaßnahmen, die das Leben von älteren oder eingeschränkten Menschen erleichtern

Wohnkonzepte

Seniorenresidenz

Eine Seniorenresidenz darf nicht mit einem Altersheim verwechselt werden, zumal diese als gehobene Form des betreuten Wohnens eher mit einem Hotel vergleichbar ist. Die Bewohner leben in eigenen Privatwohnungen mit privaten Erinnerungsstücken sowie Möbeln und verfügen über eine eigene Küche bzw. Kochgelegenheit. Nicht selten werden dort auch Haustiere gehalten.

Im Grundpreis ist ein umfassendes Dienstleistungspaket enthalten, welches Betreuung, Service, Speisen sowie die Miete enthält. Darüber hinaus können Wahlleistungen wie Catering oder Handwerker- und Hauswirtschaftsdienste hinzu gebucht werden. Vorteile der Seniorenresidenz ist neben den hochwertigen Gemeinschaftseinrichtungen das umfangreiche Kultur- und Veranstaltungsangebot. Zumeist verfügt die Einrichtung auch über einen hauseigenen ambulanten Pflegedienst. Das alles bietet den Bewohnern in einer Residenz die Gewissheit, stets gut umsorgt zu sein. Eine hohe Qualität ist durch laufende Kontrollen gewährleistet. Allerdings hat dieses hochwertige Wohnkonzept auch seinen Preis: Je nach Pflegeaufwand beläuft sich das monatliche Heimentgelt nach Abzug des Pflegekassenzuschusses auf etwa 1.500 bis 2.000 Euro.

Mehrgenerationenhäuser

Durch das Zusammenleben von Jung und Alt wird bei diesem Wohnkonzept ein Generationen-übergreifendes Miteinander gefördert. So werden Erfahrungswissen und Alltagskompetenzen bewahrt und der Zusammenhalt gestärkt und die Integration von Jung und Alt gefördert.

Darüber hinaus bieten die Mehrgenerationenhäuser eine Entlastung für pflegende Angehörige und eine Mitarbeit für sozial engagierte Menschen.

Ein Vorteil dieses Wohnkonzepts ist, dass die finanzielle Last auf mehreren Schultern verteilt wird. Zudem können sich die einzelnen Haushaltsmitglieder gegenseitig behilflich sein, etwa beim Einkaufen oder beim Kochen. Viele sind erfreut darüber, dass die gesamte Familie, vom Enkel bis zu den Großeltern darin wohnen können. Als Nachteil können dagegen einer möglicherweise eingeschränkte Privatsphäre sowie Verpflichtungen gegenüber der Hausgemeinschaft empfunden werden. Die Kosten für eine Wohnung oder Haus unterscheiden sich stark in Abhängigkeit von Lage, Größe und Ausstattung.

Seniorenheim im Ausland

Das Haus ist zu groß und nicht barrierefrei, der Garten macht zu viel Arbeit und man ist viel allein. Auch wenn es im Alter viele gute Gründe gibt seine Wohnsituation zu überdenken fällt es den meisten Senioren schwer, das eigene langjährige Zuhause wirklich zu verlassen. Besonders weil sich viele fragen, welche alternative Wohnform für sie in Frage kommt. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle: neben der Mobilität und dem Gesundheitszustand müssen individuelle Wünsche und nicht zuletzt auch die finanzielle Situation mit in die Entscheidung einbezogen werden. Trotz diverser Zuschüsse bspw. der Pflegekasse belasten die Kosten für die Unterbringung in einer stationären Einrichtung in Deutschland das Budget der Pflegebedürftigen oder der Angehörigen. Viele Senioren schauen daher über die Landesgrenzen und entscheiden sich für ein Seniorenheim im Ausland, da Unterkunft und Pflege dort häufig günstiger zu haben sind.

Kosten für ein Seniorenheim im Ausland

Die Kosten für den Aufenthalt in einem ausländischen Seniorenheim (z.B. in Ost- oder Südeuropa) sind in der Regel günstiger als in Deutschland. Und auch wenn die Pflegestandards nicht immer vollkommen denen hierzulande entsprechen, so sind die Patienten doch sehr gut und individuell versorgt. In vielen Ländern lockt überdies ein milderes Klima, das auch einen positiven Einfluss auf bestimmte Leiden oder ganz grundsätzlich den Gemütszustand haben kann. Bei der Finanzierung muss man genau hinschauen. Einerseits spart man bei der Pflege im Ausland zwar Geld, andererseits entfällt dann auch der Anspruch auf die Pflegesachleistungen. Die Pflegekasse zahlt also nur noch das monatliche Pflegegeld, das sich je nach Pflegegrad auf 316-901€ beläuft. Auch können die große räumliche Distanz zu Familie und Freunden und Sprachbarrieren gegen eine Unterbringung im Ausland sprechen.

Senioren-Wohngemeinschaft

Ein solches Wohnkonzept, bei dem mehrere Senioren gemeinsam in einem Haushalt leben, stellt ebenfalls eine gute Alternative zu Pflegeeinrichtungen dar. Im Vordergrund steht der Gedanke des hilfsbereiten, offenen und gemeinschaftlichen Miteinanders, wodurch sich jeder Bewohner einen hohen Grad an Selbstständigkeit bewahrt. In der Regel handelt es sich um eine gemeinsame Wohnung mit Gemeinschaftsküche.

Die Haushaltsmitglieder unterstützen sich gegenseitig bei Arztbesuchen, Behördengängen und beim Einkaufen und wirken so der Isolation entgegen. Durch gemeinsame Aktivitäten wie Mittagessen, Geburtstagsfeiern etc. wachsen die Bewohner schnell zusammen. Dank der Mithilfe der Bewohner oder dem regelmäßigen Besuch von Angehörigen lassen sich die Kosten für Betreuungsleistungen einsparen.  Mögliche Konfliktsituationen sind natürlich nicht kalkulierbar.

Altersgerecht umbauen

Badumbau

Wer möchte schon gern bei der Benutzung des Badezimmers auf fremde Hilfe angewiesen sein? In keinem anderen Raum ist Privatsphäre so wichtig. Und das gilt natürlich auch für ältere Menschen. Wer jedoch von dauerhaften Schmerzen geplagt, in seiner Mobilität eingeschränkt oder auf Gehhilfen angewiesen ist erlebt den Besuch des Badezimmers schnell als mühsame Herausforderung. Kein Platz für die Gehhilfe, Waschbecken und Toilette zu niedrig angebracht und auch der Einstieg in Dusche und Badewanne fällt schwer und ist unfallträchtig. Ein barrierefreier und altersgerechter Umbau des Bades bedeutet zwar einigen (finanziellen) Aufwand, zahlt sich jedoch auf längere Sicht aus. Schließlich wird so eine selbständige Nutzung des Badezimmers und vielleicht sogar der Verbleib im eigenen Heim im Pflegefall ermöglicht. Und die gute Nachricht: für die barrierefreie Umgestaltung Ihres Bades können Sie finanzielle Hilfen in Anspruch nehmen.

Wichtig ist es zu wissen, dass barrierefrei nicht zwangsläufig groß bedeutet. Natürlich bieten sich in einem geräumigen Bad mehr Gestaltungsmöglichkeiten, doch auch kleinere Badezimmer lassen sich sehr gut umgestalten. Eine Bewegungsfläche von 1,20m x 1,20m reicht hier in den meisten Fällen aus. Entscheidend ist also vielmehr die Anordnung und Ausstattung der Sanitärgeräte sowie deren Bedienungsvorrichtungen.

Wert legen sollte man auf den Einbau einer ebenerdigen Dusche mit Duschsitz und/oder einer Badewanne mit Lift oder Einstiegstür. Beinfreiheit beim Waschbecken ermöglicht die Benutzung im Sitzen oder im Rollstuhl. Wenn dann auch der Spiegel direkt am Waschbeckenrand angebracht wird ist gute Sicht möglich. Und auch die Sitzhöhe der Toilette sollte nicht vergessen und individuell angepasst werden. Lassen Sie sich von einer Fachfirma beraten, welche Möglichkeiten es gibt, diese Anpassungen ästhetisch ansprechend umzusetzen. Schließlich soll das Badezimmer nach dem Umbau nicht an eine Nasszelle im Krankenhaus erinnern sondern ein Raum zu Entspannen bleiben.

Treppenlifte

Zuhause unabhängig und mobil bleiben – mit einem Treppenlift wird Ihre Wohnung wirklich barrierefrei.

Treppensteigen hält fit. Aber natürlich nur, wenn man noch mobil ist. Viele ältere Menschen empfinden die heimische Treppe aber früher oder später als Hindernis und Gefahrenquelle. In öffentlichen Gebäuden oder Kaufhäusern erleichtern Rolltreppen und Fahrstühle die Bewegung zwischen den Stockwerken, doch zuhause fehlen diese Alltagshelfer. Doch auch hier gibt es eine Lösung: Ein Treppenlift kann sehr dazu beitragen, dass im Alter die Freiheit und Selbstbestimmtheit in den eigenen vier Wänden bestehen bleibt.

Angesichts unserer beständig alternden Gesellschaft ist nur ein erschreckend kleiner Anteil der deutschen Wohnflächen barrierefrei gestaltet: etwa 1 Prozent. Hier besteht dringender Nachholbedarf, denn schließlich möchte jeder auch im Alter frei und selbstbestimmt leben und nicht durch die Begleiterscheinungen des Alters dazu gezwungen werden, das geliebte Zuhause aufzugeben. Vorsorge zu treffen ist hier also wichtig: Betroffene sollten rechtzeitig dafür sorgen, dass Treppen auch im Alter selbstständig bewältigt werden können. So bleibt die Mobilität und Unabhängigkeit in der vertrauten Umgebung gesichert.

Ein Treppenlift muss zwar in aller Regel privat angeschafft werden. Es gibt jedoch einige Zuschüsse, die die finanzielle Belastung durch den Kauf reduzieren. Die Pflegeversicherung beispielsweise übernimmt bei Personen mit Pflegestufe 0-3 auf Antrag häufig bis zu 2.557 Euro. Ein Ehepaar könnte so mit bis zu 5.114 Euro unterstützt werden. Leben gleich mehrere Pflegebedürftige zusammen so kann sich der Zuschuss entsprechend vervielfachen. Darüber hinaus besteht vielerorts die Möglichkeit, eine regionale Förderung in Anspruch zu nehmen. Auch Unfallgeschädigte haben in der Regel Anspruch auf Zuschüsse seitens der  Berufsgenossenschaft oder des Versorgungsamts. Außerdem kann der Einbau eines Treppenlifts als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden.

 Eine Lösung kann hier ein Treppenlift sein. Mit seiner Hilfe können Stufen allein, sicher und ohne fremde Hilfe gemeistert werden. Je nach Modell sind zahlreiche Sicherheitsfunktionen wie Sicherheitshebel oder Stoppsensor angebracht, die Hindernisse auf der Treppe selbstständig erkennen und den Lift anhalten. Der Anpassung sind dabei keine Grenzen gesetzt, denn Lifte können sowohl auf geraden als auch auf kurvigen Treppen und sogar im Außenbereich installiert werden. 

Wer sich fragt, ob der Lift in die entsprechende Wohnung oder das Haus passt, lässt sich am besten fachkompetent beraten. In aller Regel werden die Fragen, wie beispielsweise ob der Lift um die enge Kurve kommt oder auch drei Etagen abdecken kann, mit Ja beantwortet. Denn jeder Treppenlift ist eine Maßanfertigung und wird an die bauliche Situation individuell angepasst.

Natürlich handelt es sich bei einem Treppenlift um eine größere Investition. Eine Reihe von Faktoren wie Modell, Ausstattung, Schienensystem und Treppenverlauf wirken sich auf den Preis aus. Die meisten Treppenliftanbieter haben verschiedene Modelle mehrerer Preisklassen im Sortiment und bieten auch Servicepakete an. Es besteht außerdem die Möglichkeit, Treppenlifte zu mieten oder auf Raten zu finanzieren.